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Die Satire Post-Mortem-Sommer-Universität ist eine anarchistische 'Kritik' an den Allmachtshoffnung einer reduzierten linken Politik, die glaubt, mit bestimmten Rezepten die Welt revolutionieren zu können.
- Eine Quotierung, ohne grundsätzlichen Kampf gegen Hierachien und Herrschaft ändert zwar für spezifische Gruppen etwas, schafft aber kein Stück mehr Gerechtigkeit. Es findet nur eine gewisse Umschichtung statt. Statt Geschlecht und Rasse wird für die Karriere z.B. die Schichtzugehörigkeit bzw. die Bereitschaft zur kritiklosen Anpassung wichtiger. Die Quotierung, wird sie nicht als erster Schritt im Kampf gegen Herachien verstanden, führt nur zu einer Einbindung neuer Gruppen in die Herrschaftsstrukturen und ihre Ruhigstelllung durch Integration einiger ihrer Mitglieder in die Nomenklatura.
- Die Berücksichtigung diskriminierter kultureller und psychosozialer Minderheiten (Schwule, ..) ist auch nur in soweit emanzipatorisch, als sie die Entscheidungsfähigkeiten der Menschen über ihr eigenes Leben tatsächlich stärkt. Die Realität sieht aber leider in vielem anders aus. Eine gewisse Entkriminalisierung, ein gewisses Maß an Aufhebung von Diskrimination, dient an vielen Punkten primär der Effizienzsteigerung der Verwertbarkeit von Menschen im Prozess der Kapitalakkumulation.
- Für eine linksradikale Politik, die nicht immer alle Fehler wiederholen will, ist es unverzichtbar, die geschichtlichen Entwicklungen kritisch zu analysieren und auch die eigene psychosoziale Entwicklung kritisch aufzuarbeiten, die eigene (Mit)TäterInnenschaft und eigene Erfahrungen als Opfer aufzuarbeiten. Geschieht dies allerdings nicht in einer politisch widerständigen Gesamtpraxis gegen Herrschaft, wird aus der Erinnerung leicht ein Fetisch, der nun vorweg getragen wird, um damit neue Gewalt und Unterdrückung zu rechtfertigen. Ein Beispiel dafür ist die Legitimation militaristischer Politik mit dem Holocaust durch Joschka Fischer.
- Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Herrschaftsverhältnissen und Diskriminierung kann aufklärerisch und Teil einer widerständigen Praxis sein. Ohne Einbindung in den Widerstand, oder mit einer reinen Außenperspektive, z.B. als "HelferInnen"Rassismus/"Helfer"Sexismus, ohne die Thematisierung der eigenen Ausgesetztheit gegenüber Herrschaftsverhältnissen, wird aber eine solche wissenschaftliche Auseinandersetzung zum akademischen Ritual. Die akademische "kritische" Auseinandersetzung mit Herrschaftsverhältnissen wird zum Mittel um innerhalb eines Subsystems der Herrschaftsverhältnisse in der Hierarchie aufzusteigen.
Jede kurz- und mittelfristige Politik, auch der Widerstand gegen Herrschaftsverhältnisse, kommt nicht umhin innerhalb dieser Herrschaftsverhältnisse, die zentrale Bereiche der gesellschaftlichen Realität bestimmen, zu agieren. Insofern muß jeder politische Aktionsansatz immer Widersprüche zum Gewollten produzieren, da jede Aktion innerhalb der bestehenden Realitäten anfängt. |
Die
Post-Mortem-Sommer-Universität Hannover ist eine
gemeinschaftliche Institution der Universität des 4ten
Lebensalters, der Nosferatu-Stiftung und der Gesellschaft zum Abbau
der Vorurteile gegen Vampirismus in Norddeutschland.
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Aktualisiert 30.05.10
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