Über uns
Jede reale Familie ist eine Travestie der Familie, die wirklichen glücklichen Familien gibt es nur in Fernsehserien.
Staat, Militär oder Medizin sind als Repressionsinstitutionen zwar auch heute nicht irrelevant für das Fortbestehen von Herrschaft und Gewalt, aber Herrschaft und Gewalt wird vor Allem im Alltag, in den 'unpolitischen' Praxen und Theorien reproduziert. In den Fokus einer anarchistischen Politik und widerständigen Praxis müssen Institutionen und Praxen wie die Familie, die Verwandschaftsverhältnisse, die romantische Liebe, Arbeit, die Naturwissenschaften, Sexualität, die Sprache, die Kunst, die Art zu Feiern, u.a. gebracht werden.
Für eine anarchistische, eine herrschaftsfreie Gesellschaft, sind in all diesen Bereichen grundsätzliche Infragestellungen und Alternativen notwendig.
Dies ist mit den klassischen Mitteln der Politik nicht zu erreichen. Zwar kann ich für einen Bereich wie Familienpolitik klassisch Forderungen aufstellen;
- Der Schutz der Familie muß aus dem Grundgesetz gestrichen werden, statt dessen sollte ein Recht von Kindern auf Unterstützung und Ausbildung eingeführt werden.
Der Schutz der Familie stellt die Festschreibung einer autoritär patriarchal paternalistischen Struktur dar. Die Familie ist ein Ausgangspunkt sowohl der sexistischen Diskriminierung von und Gewalt gegen Frauen, wie auch der Ausbeutung und der Gewalt gegen Kinder. Die Zugriffsrechte die Eltern über ein absurdes individualrassistisches Konstrukt (Genetik) gegenüber Kindern zugebilligt werden, nimmt Kindern ihre Grundrechte. Diese Mißachtung des Kindes als eigenständige Person ist auch ein Ausgangspunkt von Gewalt und sexueller Gewalt gegen Kinder, der Mißachtung ihrer Integrität.
- Das Ehe und Familienrecht ist ersatzlos abzuschaffen.
Die heutige Rechtssprechung legitimiert Unrecht bis zum Mord, wenn innerfamiliäre meist männlich sexistische Gewalt, als Affektdelikt mit niedrigen Strafen belegt wird. Im Gegenteil müßte gerade die Gewalt in Beziehungen, da sie den Mißbrauch eines Vertrauensverhältnisses bedeutet, als besonders niederträchtiges Delikt bewertet werden.
Die sozialen Zwangszuordnungen und Abhängigkeiten die insbesondere zwischen Eltern und Kindern definiert werden stellen eine Zwangsfamiliarisierung dar, die in ihrer exsessiven Gewalt durch den Abbau des Sozialstaates permanent verschärft wird.
- Der individualrassistische Mythos vom 'genetischen' Vater muß aus allen Gesetzen und Verordnungen entfernt und als rassistische Ideologie aufgedeckt werden.
Das einer Mutter eine besondere Stellung zum Kind zugebilligt wird macht unter dem Gesichtspunkt des bis zur Geburt gelebten Zusammenhangs Sinn, dem Gen des Vaters aber eine Bedeutung für die Rechte des Subjektes Kind zuzusprechen ist nichts anderes, als die Rassenideologie auf individueller Ebene fortzuschreiben. Elternschaft ist eine Praxis und kein Rechtsanspruch, eine Realität der Beziehung zum Kind. Kindern muß die Möglichkeit geschaffen werden ihre Bezugspersonen selbst mit zu bestimmen, unabhängig von genetisch individualrassistischen Zwangverelterungen.
- Solange Staaten und Gesetze noch nicht abgeschafft sind und ihre sozialen Aufgaben nicht durch anarchistische Strukturen übernommen wurden, muß ein allgemeines Wahlverwandtschaftsrecht eingeführt werden. Bei dem Menschen in freier Entscheidung sich für miteinander verwandt erklären können, unabhängig vom Geschlecht, Alter und der Zahl bereits eingegangener Wahlverwandtschaften, die Anzahl an gewählten Müttern, Vätern, Kindern, und PartnerInnen sollte frei bestimmbar sein. Wahlverwandtschaftlich verbundenen Menschen sind je nach Grad der Verwandtschaft soziale Rechte und Pflichten einzuräumen. Die bisherigen Verwandtschaftsregelungen sind damit aufgehoben.
Für eine linke Praxis ist es notwendig auch für hier und heute rechtsförmige umsetzbare Forderungen aufzustellen auch wenn das langfristige Ziel die Abschaffung des Staates ist.
- Die Forderungen müßen immer wieder neu überprüft werden, da sich einzelne Forderungen durch gesellschaftliche Veränderungen und Begriffsumbildungen auch in ihr Gegenteil verkehren können.
Um solche Forderungen durchzusetzen braucht es aber ganz anderes als gesetzliche Reformen.
Die alltäglichen Strukturen von Herrschaft und Gewalt greifen tief in die gesellschaftlichen Strukturen ein, sie schaffen ein komplexes Gefüge von Vorteilsnahmen, Diskriminierungen und Zuweisungen. Gerade in einer entfremdeten kapitalistischen Produktionskultur sind dies für viele Grundlagen von Ersatzidentitäten. Da daß eigene Tun, durch Erwerbsarbeitszwang und Konsumkultur, außengesteuert wird und für Identitätsbildung nicht zur Verfügung steht, müssen Herrschaftsverhältnisse, Hierachien mit ihren Verortungen, als Ersatz herhalten. Diese Ersatzidentitäten werden mit aller Gewalt verteidigt, selbst als reine Fiktion, bis hin zum Mord, z.B. bei sogenannten Beziehungsdelikten.
Die "kinder des terrorismus" suchten und suchen nach Möglichkeiten diese Herrschaftsformationen außer Kraft zu setzen.
Wie, ist eine Frage, die auch wir bisher nicht geklärt haben.
Du bist aber bei Interesse eigeladen mit zu denken, mit zu träumen und zu tun. Das Projekt ist aber, wie viele andere, schon eine Weile mehr oder minder entschlafen - eine Wiederbelebung ist aber denkbar. Evtl. starten wir einen Versuch auf einem der nächsten größeren anarchistischen Treffen - oder auch nicht. Bei Interesse meldet Euch!
Kontackt: 3.Jahrtausend@posteo.de. Nur Blubbs, die im Betreff das Wort 'Brombeere' am Anfang stehen haben, werden beachtet! Alle anderen Blubbs werden als Spam aussortiert.
Zuletzt aktualisiert 30.05.10
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