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Literaturhinweise zu Kritik und Alternativen
- Informatik - Computertechnologie -
Becker Schmidt, Regine (Info - http://de.wikipedia.org/wiki/Regina_Becker-Schmidt -) - Die Gottesanbeterin Wunschbilder und Alpträume vom Computer - in: Krafft, Alexander/Ortmann, Günther [Hg.] - Computer und Psyche Angstlust am Computer - Frankfurt a.M. 1988
Die feministische Theoretikerin Regine Becker Schmidt wirft hier die Fragen auf, welche unbewußten und gesellschaftlichen Bilder in die Technologie eingelassen werden, und, wie die Technologie sie ändert und reproduziert. In diesem Sinn kann dieser Text als ein Beispiel verstanden werden, wie die von Sandra Harding (siehe dort) geforderte Reflektion der Technikentwicklung im Sinne starker Objektivität aussehen könnte. Der Text ist allgemeinverständlich.
Buchmann, Sabeth (home - http://www.akbild.ac.at/portal_akbild_cardbox/245ADF01ADB34B29 -) - "Nur soviel: Das Medium ist nicht die Botschaft" - in: Babias, Marius - Im Zentrum der Peripherie. Kunstvermittlung von Vermittlungskunst in den 90er Jahren - Dresden 1995
Eine Kritik der postmodernen Medientheorien (Norbert Bolz/Peter Weibel/Vil�m Flusser/..), die auf hohem theoretischem Niveau gut verständlich aufweist, das diese Theorieansätze nicht nur simplifizierend alte Stereotype reproduzieren sondern auch im klaren Widerspruch zu poststrukturalistischen und feministischen Ansätzen und Kritiken (z.B. Judith Butler) stehen.
Critical Art Ensemble (home - http://www.critical-art.net/ -) - The Electronic Disturbance - Internetpublikation - (Text - http://www.critical-art.net/books/ted/index.html -)
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Critical Art Ensemble (home - http://www.critical-art.net/ -) - Electronic Civil Disobedience - Internetpublikation - (Text - http://www.critical-art.net/books/ecd/index.html -)
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Critical Art Ensemble (home - http://www.critical-art.net/ -) - Digital Resistance - Internetpublikation - (Text - http://www.critical-art.net/books/digital/index.html -)
Das Critical Art Ensemble diskutiert in diesen drei Texten unterschiedliche Strategien für eine revolutionäre konkrete Praxis im Umgang mit der Informations- und Biotechnologie und entwickelt konkrete Strategien. Zum Teil bleibt dabei aber die Technologiekritik auf der Strecke und das Konzept mündet in technologischer Akzeptanzbeschaffung. Außerdem fehlt der Kritik ein Begreifen der produktiven Aspekte von Technologie im Sinne der Produktion neuer Subjektivitäten, Big Brother ist halt nicht mehr Orwell sondern eine beliebte Fernsehsoap. Mit der Repressionshypothese ist dies nicht zu begreifen und in der Biotechnologie sind ähnliche Entwicklungen zu erwarten. Beschrieben werden diese Effekte zum Teil von Donna Haraway.
Diefenbach, Katja (home - http://www.janvaneyck.nl/4_4_cv/cv_t_die.html -) - Kontrolle, Kulturalisierung, Neoliberalismus. Das Internet als Verstärker. - in: [Hg] Lovink, Gert/Schulz, Pit. Netzkritik. Materialen zur Internet-Debatte - Berlin 1997 - (Text - http://www.b-books.de/texteprojekte/txt/kd-kontrollinternet.htm -)
Katja Diefenbach kritisiert den Internethype im Kontext der Entwicklungen von Arbeitsverhältnissen und des Kapitalismus auf hohem theoretischem Niveau ausgehend von poststrukturalistischen Theorieansätzen.
Diefenbach, Katja (home - http://www.janvaneyck.nl/4_4_cv/cv_t_die.html -) - Wunschlos unglücklich. Über technologisch unterstützte Herrschaft, Freizeit-Knäste und Wunschmaschinen - in: BüroBert / minimal club / Schultz, Susanne [Hg] - Geld*Beat*Synthetik - Berlin 1996 - Internetpublikation - (Text - http://ftp.fortunaty.net/com/textz/textz/diefenbach_katja_wunschlos_ungluecklich.txt -)
Ausgehend von den Theorie Jean Baudrillards und von Gilles Deleuze/Felix Guattari kritisiert Katja Diefenbach die simplifizierende hippe Technikaffirmation durch reaktionäre Medienwissenschaftler wie Norbert Bolz u.a. und führt eine differenzierte radikale linke Position zum politischen Potential der Informationstechnologien aus.
Diefenbach, Katja (home - http://www.janvaneyck.nl/4_4_cv/cv_t_die.html -) - Hans im Glück. Das Technosubjekt im Freizeitknast - Internetpublikation (1996) - (Text - http://www.trend.infopartisan.net/trd0400/t120400.html -)
Eine intelligente und differenzierte Analyse der Integration der techno-subkulturellen Praxen in den kapitalistischen Alltag und ihrer Instrumentalisierung für den kapitalistischen Mehrwert und das Funktionieren von Herrschaft.
Djuren, Jörg - Die moderne Technik eine Drachenschlange zu töten - in: Erstveröffentlichung: Zeitschrift für intellektuelle Zwischenstufen - Hannover, 1998 - (Text - http://www.ak-anna.org/naturwissenschaftskritik_alternativen/computertechnologie_kritik.htm -)
Dies ist ein theoretisch sehr anspruchsvoller Text zur Kritik der Informationstechnologie, der die Kritik auf dem Stand aktueller feministischer und poststrukturalistischer Theorie aktualisiert.
Djuren, Jörg - Körperloses Geschlecht, Geschlechtskonstruktion in der virtuellen Kommunikation - Erstveröffentlichung: Publiziert über die ausgewerteten Mailboxbretter (Vorläufer des Internet) - Hannover, 1994 - (Text - http://www.ak-anna.org/naturwissenschaftskritik_alternativen/gender_cyberspace.htm -)
Eine empirische Untersuchung zur männlichen Geschlechtskonstruktion in der Mailboxkommunikation (Vorläufer des Internets) 1994.
Erb, Ulrike (home - http://www-cg-hci.informatik.uni-oldenburg.de/wer.html -) - Das Märchen vom sanften Computer - in: Conrad/Konnertz [Hg.] - Weiblichkeit in der Moderne - Tübingen 1986
Eine Kritik des Scheins sogenannter 'ganzheitlicher' Technikansätze insbesondere in den Informationstechnologien aus feministischer Sicht.
Forsythe, Diane E. - Engineering Knowledge: The Construction of Knowledge in Artificial Intelligence - in: Social Studies of Science - Vol. 23 No. 3 - London 1993
Ethnomethodologische Untersuchung in Einrichtungen die Expertensysteme erstellen zu geschlechtlichen und sozialen Vorurteilen, die insbesondere in die Definition des als relevant anzusehenden Wissens eingehen.
Helmreich, Stefan (home - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/ -) - Recombination, Rationality, Reductionism and Romatic Reactions: Culture, Computers, and the Genetic Algorithm - in: Social Studies of Science - Vol. 28 No 1 - London 1998 - (Text - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/PDFs/recomb.pdf -)
Der Autor führt aus, wie sich die heterosexistischen stereotypen Vorstellungen der Programmierer in ihrer Arbeit im Computerprogramm abbilden, am Beispiel der Programmierung mit Genetic Algorithm. Es handelt sich hier um eine ethnomethodologische Feldstudie.
Die Texte von Stefan Helmreich sind alle verlinkt unter: - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/publications.html -.
Helmreich, Stefan (home - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/ -) - Kinship in Hypertext: Transubstantiating Fatherhood an Information Flow in Artificial Life - in: Relative Values, Reconfiguring Kinship Studies - Ed. Sarah Franklin / Susan McKinnon - London 2001 - (Text - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/PDFs/kinship_in_hypertext.pdf -)
Artikel über die Verwendung von Verwandtschaftsmetaphern in der Artificial-Intelligence-Forschung, die einfließenden kulturellen Vorstellungen und die Frage ihrer Rückkopplung mit dem kulturellen postmodernen Verwandtschaftsbegriff.
Die Texte von Stefan Helmreich sind alle verlinkt unter: - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/publications.html -.
Helmreich, Stefan (home - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/ -) - The word for world is computer: simulating second natures artficial life - in: Historical perspectives on recent science - Ed. M. Norton Wise - London 2004 - (Text - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/PDFs/word_for_world.pdf -)
Eine Analyse über die Gleichsetzung der Realen Welt mit Computersimulation am Beispiel der Forschungen zur Konstruktion von 'artificial life' am Santa Fe Institut. Dabei werden auch die einfließenden kulturellen Kontexte herausgestellt. Stefan Helmreich argumentiert aber zum Teil sehr zurückgenommen und außerdem wäre als Ergänzung eine kritische Analyse des psychoanalytischen Gehalts der von den ForscherInnen verwendeten Metaphorik wünschenswert.
Außerdem wird aus anderen Texten (artificial intelligence, artificial life, and alternatives to computationalism and objectivis) auf seiner Netzseite deutlich, dass er dem Grundirrtum der gesamten Forschungsrichtung selbst aufsitzt. Dem Irrtum, der den Forschungen zu Artificial Life, Artificial Intelligence aber auch der Soziobiologie zu Grunde liegt. Er geht davon aus das Intelligenz entweder ein Effekt der Form oder Materie sein muß oder ihrer Wechselwirkung. Die Antwort ist aber, weder noch, und dazu bedarf es keiner Seele oder anderer Esoterik, sondern dies ist eine zwingende Schlussfolgerung kritischer Rationalität. Intelligenz, Denken, ist zumindest zu einem beträchtlichen Teil begriffliches, sprachliches, Denken. Die Bedeutung eines Textes wird aber weder durch die Grammatik (Die Form der Sprache) noch durch die Buchstaben (Die Materie der Sprache) bestimmt.
Ein Gedicht von Goethe kann ich auch in chinesisch mit Buchstaben aus Sand schreiben. Die selbe Bedeutung kann ich in unterschiedlichen Worten ausdrücken und die selben Wort können völlig unterschiedliches bedeuten.
Die Bedeutung wird auf der Metaebene konstituiert, auf der Ebene des Diskurse. Ob ich das Gehirn aufschneide oder mit Kernspintomographen vermesse, einen Gedanken werde ich dabei nicht finden, weil die Substanz der Buchstaben und ihre formale Ordnung nicht die Bedeutung bestimmen, sondern das Sprechen und Denken selbst ihre eigene Bedeutung erst konstituieren. Das Denken ist deshalb, da abhängig vom Diskurs, immer vergesellschaftetes und die Freiheit der Einen korrespondiert die Freiheit der anderen. Nur in einem Umfeld in dem Begriffe offen und frei gedacht werden, wird es mir leicht fallen, selbst frei Begriffe zu entwickeln und zu verschieben und neue zu bilden. Der freie Wille und Intelligenz sind auf der Diskursebene zu verorten, die als Metaebene zwar auf dem materiellen und den formalen Regeln basiert, aber in keiner Weise durch diese bestimmt wird.
Um dies genauer zu begreifen sind, die hier auch aufgeführten, Texte von Robert Kurz (Die Reduktion des Menschen), Julia Kristeva (Revolution der poetischen Sprache) und Ludwig Wittgenstein (Vorlesungen über die Grundlagen der Mathematik - Cambridge 1939 - in: Schriften/Ludwig Wittgenstein 7. Bd. - Frankfurt a.M. 1987) als Lektüre zu empfehlen. In der genannten Vorlesungsmitschrift von Ludwig Wittgenstein findet sich auch seine Diskussion mit seinem damaligen Studenten Alan Turing, dessen Ansätze er schlüssig wiederlegt.
Die Texte von Stefan Helmreich sind alle verlinkt unter: - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/publications.html -.
Helmreich, Stefan (home - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/ -) - An Archaeology of Artificial Life, Underwater- in: Genesis Redux - Ed. Jessica Riskin - London 2007 - (Text - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/PDFs/artificial%20life,%20underwater.pdf -)
Ein kurzer Text, der die früheren Texte zum Thema Artificial Life ergänzt um die Frage, nach der Bedeutung des 'künstlichen' Mediums, in dem sich auf dem Bildschirm, wie beim Blick in ein Aqaurium, die künstlichen Lebewesen bewegen. Ein Text über das virtuelle 'Wasser' in dem die virtuellen 'Organismen' schwimmen.
Die Texte von Stefan Helmreich sind alle verlinkt unter: - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/publications.html -.
Helmreich, Stefan (home - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/ -) - Artificial Life, Inc.: Darwin and Commodity Fetishism from Santa Fe to Silicon Valley - in: Science as Culture - Nr. 10(4) - Seite 483 bis 504 - 2001 - (Text - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/PDFs/artificial_life,_inc.pdf -)
Eine Kritik der unkritischen Übertragung der Metaphern und Anwendungsprogramme und der in sie eingeschriebenen (z.B. sozialdarwinistischen Ideologie) aus der Artificial Life Forschung in die Bereiche der Finanzwelt und der Organisation von Konzernen.
Zwar liefert Stefan Helmreich hier mit den Rekurs auf den marxistischen Begriff des Warenfetisch einen interessanten Kritikansatz, führt diesen aber nicht radikal genug aus. Er bezieht seine Kritik primär auf die Ausblendung der Produktionsbedingungen von Hardware (Silicon Valley).
Real ist aber auch die Software bereits eine Ware, in der die reale Gewalt der Verhältnisse, die das 'Funktionieren' der Software überhaut ermöglichen, ausgeblendet wird. Die evolutionistische systemische Sicht auf die Welt, als Zusammenhang konkurrierender verknüpfter Subsysteme (Subjekte / Konzerne / Staaten), wie sie typisch ist für diese aus der Artificial Life Forschung kommende Software, ist aber nur deshalb funktional, weil eben diese Struktur den Gesellschaften und den Subjekten global mit extremer Gewalt aufgeprägt wird. Hier sind die wirtschaftlichen Programme der Weltbank, der WTO und des IWF (Weltwährungsfonds), die Verfolgung gewerkschaftlicher Aktivitäten bis hin zur massenhaften Ermordung von GewerkschafterInnen (z.B. in Kolumbien) genauso zu nennen, wie der Versuch der systematischen Umerziehung der Menschen, die sich nicht 'systemisch korrekt' verhalten und die z.B. in Deutschland, unter Androhung, sie ansonsten Verhungern zu lassen - Hartz IV -, in Schulungskursen der Jobagentur dazu angehalten werden, ihre Selbstvermarktung zu optimieren, u.v.a.. Das heißt das eigentlich fetischistische Verhältnis zu dieser Form von Software als Ware liegt in der Ausblendung der ihrer 'Funktionalität' zu Grunde liegenden brachialen Herrschafts- und Gewaltverhältnisse, die durch die Software nicht nur genutzt sondern festgeschrieben werden. Nur weil die Verhältnisse durch Gewalt in dieser Form produziert werden, sind sie durch diese Programme beschreibbar. Die Programme sind dabei selbst Teil dieses Gewaltprozesses, da sie, durch die vollständige Ausblendung der den gesellschaftlichen Dynamiken zu Grunde liegenden Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnissen, diese zur Natur erklären und fortsetzen. Dieser Zusammenhang wird im Text von Stefan Helmreich leider nur gestreift.
Die Texte von Stefan Helmreich sind alle verlinkt unter: - http://web.mit.edu/anthropology/faculty_staff/helmreich/publications.html -.
Kumbruck, Christel (home - http://swt-www.informatik.uni-hamburg.de/people/ck.html -) - Kritische Auseinandersetzung mit "ganzheitlichen" Informatikkonzepten
Eine Kritik sogenannter 'ganzheitlicher' Informatikkonzepte aus feministischer Sicht - Quelle leider unbekannt
Kumbruck, Christel (home - http://swt-www.informatik.uni-hamburg.de/people/ck.html -) - Die binäre Herrschaft: Intuition und logisches Prinzip - München 1990
Dieses Buch führt vor allem im zweiten Teil einen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen binären Logikstrukturen und ihrer Dominanz, und langfristigen gesellschaftlichen Entwicklungen der Geschlechterdifferenz aus. Berücksichtigt wird dabei, sowohl die Mythologie und die sich in ihr wiederspiegelnde Herausbildung des (männlichen) abendländischen Logos mit der Trennung von Sophia und Logos, und, die Funktionsweise des sich bildenden vergeschlechtlichten Unbewußten des Bürgertums. Der Text baut in diesem zweiten Teil sehr stark auf anderen Theorien auf. Das Buch benennt wichtige Aspekte einer Kritik der Informationstechnologien, die ansonsten selten benannt werden.
Rübsamen, Rosemarie (info - http://www.ruebsamen-windenergie.de/ -) - Der Wolf hat Kreide gefressen - bewahrt Euer Mißtrauen gegenüber der Wissenschaft - in: beiträge zur feministischen theorie und praxis Nr. 12 - Köln 1984
Rosemarie Rübsamen kritisiert in diesem Text die Systemtheorien und die Aussage, dass insbesondere die feministische Kritik an den Naturwissenschaften auf die Systemtheorien nicht zutreffen würde.
Sobchack, Vivian (info - http://www.tft.ucla.edu/faculty/vivian-sobchack/ -) - All-Theorien - in: Hans Ulrich Gumbrecht/K. Ludwig Pfeiffer - Paradoxien Dissonanzen Zusammenbrüche - Frankfurt 1991
Der Text der feministischen Kulturwissenschaftlerin Vivian Sobchak stellt kurz die systemtheoretischen Ansätze dar um dann zu einer radikalen Kritik überzuleiten - 'ihr politisches Unbewußtes appelliert an faschistische Sehnsüchte und einen gefährlichen Relativismus'. Leider ist vieles ein bisschen sehr kurz ausgeführt. Dieser Text stellt eine sehr klare Kritik der systemtheoretischen Ansätze und ihrer Ideologie dar.
Star, Susan Leigh (home - http://www.ischool.pitt.edu/people/star.php -) - The Politics Question in Feminist Science and Technologie Projects: the queering of infrastructure - Internetpublikation - (Text - http://www.drury.edu/ess/Technology/starr.htm -)
Thesen/Fragen zu Feminismus und Computernutzung.
Thürmer-Rohr, Christina (home - http://home.snafu.de/thuermer-rohr/ -) - Wendezeit - Wendedenken - Wegdenken - in: beiträge zur feministischen theorie und praxis Nr. 12 - Köln 1984
Christine Thürmer-Rohr kritisiert in diesem Text pointiert und treffend Capras Ideologie und ihren Aufgriff in der feministischen Bewegung.
Weber, Jutta (info - http://www.juttaweber.eu/ -) - Ironie, Erotik und Techno-politik: Cyberfeminismus als Virus in der neuen Weltunordnung? - in: Die Philosophin. Forum für feministische Theorie und Philosophie - 12.Jg. H. 24 - Tübingen 2001 - Internetpublikation - (Text - http://www.obn.org/reading_room/writings/html/ironie.html -)
Dieser Text ist zwar vom theoretischem Niveau ziemlich schlecht und inhaltlich falsch verweist aber auf eine Vielzahl interessanter Quellen. Der Text der Autorin gibt einen guten Überblick über Tendenzen im Cyberfeminismus. Das Hauptproblem des Textes ist, dass in klischierter Weise in völliger Abstraktion oder auch Unkenntnis von den politischen Realitäten der 70er und 80er Jahre und der dort formulierten differenzierten Technologiekritik (z.B. durch Theoretiker wie Jean Baudrillard aber auch durch vielfältige politische Basisgruppen oder in einer feministischen Zeitschrift wie der Schwarzen Botin) eine Scheinrealität einer naiven Funditechnologiekritik als Strohpuppe aufgebaut wird, um dann auf diese eindreschen zu können, und die hier vertretene letztendlich naive Herrschafts-Technik-Affirmation zu verkaufen.
Denn Technikkritik wird hier nur formuliert, um immer wieder zu demselben Schluss zu kommen, frau muß sich mit dieser herrschenden Technik arrangieren oder wird sich ihr unterordnen müssen. Das mit einem solchen zur Formulierung alternativer Technologien unfähigen Blick nicht einmal so was triviales wie Windkraftanlagen durchgesetzt hätte werden können, dann hätten wir höchstens 'alternative' Atomkraftwerke (vielleicht als buntangestrichene dezentrale Blockheizkraftkraftwerke), fällt der Autorin auf Grund ihrer Unkenntnis der politischen Auseinandersetzungen der 70er und 80er Jahre dann auch nicht auf.
Gerade im Bereich der Informationstechnologie und bei Cyberfeministinnen ist eine solche Backlashargumentation häufig anzutreffen, dieser Text ist dafür eine gute Dokumentation. Durch Geschichtsverfälschung und die Trivialisierung der theoretischen Auseinandersetzung um Technologie in den 70er und 80er Jahren wird ähnlich wie in den Auseinandersetzungen mit dem konservativem Kampfbegriff Political Correctness, durch die abwertende Falschdarstellung der politischen Bewegungen der 70er und 80er Jahre ein Bewegungs-Bashing betrieben, um die eigene Anpassung an übermächtige reaktionäre Herrschafts-Technologie-Formationen als Fortschritt verkaufen zu können und vor dem eigenen schlechtem Gewissem zu legitimieren.
Ich halte nicht die Anpassung an diese Übermacht für den Fehler, sondern den Versuch diesen verlorenen politischen Kampf gegen diese herrschaftsaffirmative Form der Informationstechnologie und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Rückschritte auf dem Weg zu einer freieren Gesellschaft als Fortschritt zu verkaufen. Entlang dieser Linie würde ich auch viele Cyberfeministinnen kritisieren
Nicht die Nutzung des Computers und des Internets für politische und andere Zwecke ist das Problem sondern die weitestgehend kritiklose Affirmation dieser Technologie, zumindest bzgl. ihrer strukturellen und symbolischen Folgen. Eine Kritik findet höchstens noch auf der Ebene statt, welche und wer welchen Zugriff auf die Technologie hat.
Ähnlich wie bei der Auto-Straße-Technologie (weitgehende Enteignung des öffentlichen Raumes/Kinderziehung zum Regelbefolgen unter Androhung von Verstümmelung und Todesstrafe/usw.) gilt aber für die Computer-Internet-Technologie (Fixierung des Denkens auf Binärstrukturen/Fremddefinition der Subjekte über Information/usw.) dass sie weit über den individuellen Anwendungsbereich hinaus herrschaftsaffirmative Strukturen in der Gesellschaft als Technologie materialisiert und festschreibt, und technologische Alternativen ließen sich natürlich in beiden Fällen entwickeln. Dies ist eine Kritik die bereits in den 70er und 80er Jahren formuliert wurde und immer noch aktuell ist.
Auch die Dissertation der Autorin "Umkämpfte Bedeutung: Natur im Zeitalter der Technoscience" ist im Netz erhältlich; - Text - http://elib.suub.uni-bremen.de/publications/dissertations/E-Diss228_webersec.pdf -.
Und noch ein kurzer satirischer Text - Informatik, Computertechnologie der Walzer und die Folgen
Anfang
Letzte Aktualisierung 30.05.2010
Literaturhinweise zur Kritik und Alternativen - Informatik - Computertechnologie -: Männlichkeit, Computer, Geschlecht, Hacker, Logik, Programmierer, Kommunikationstechnologie, feministische Kritik, Geschlechtskonstruktion, Computertechnik, Informationstechnologie
Informatik, Computertechnologie der Walzer und die Folgen
Immer wenn die Informatik mit der Computertechnologie Walzer tanzt fühlt sich die Computertechnologie nicht wohl in ihrer Hülle, weil ihr die Informatik bei jeder dritten Drehung auf die Füße tritt. Theoretisch ist das Programm der Informatik ausgereift und fehlerfrei, aber die Realität ist für die Informatik einfach zu unnormal, die Realität hat lauter Fehler. Die Computertechnologie, funktioniert viel besser, sie reißt der Informatik nur immer mal wieder den Kopf ab.
Das macht aber nichts.
Die Computertechnologie sammelt die Köpfe und legt sie in Silico ein. Die Informatik hält dies für eine Handlung der Computertechnologie, die die komplexe Intelligenz der Computertechnologie beweist. Die Computertechnologie hat die Köpfe nach einem Primzahlmuster sortiert
Informatik und Computertechnologie tanzen aber am liebsten den Vogeltanz und nicht Walzer.
Die Informatik ist ein großer Bewunderer von Gottlieb Wendehals und auch die Computertechnologie hält ihn für ein sehr ausgereiftes Modell. Für die Informatik und die Computertechnologie findet sich im Vogeltanz der wahre Kern der MUSIKALITÄT. Informatik und Computertechnologie können inzwischen schon ähnliche Liedstücke autonom produzieren. Informatik und Computertechnologie itterieren dafür einfach die Texte alter Karnevalslieder und unterlegen das Ergebnis mit einer der 2687 abgespeicherten Polonaisemelodien.
Informatik und Computertechnologie sind kreativ, fast so kreativ wie Gottlieb Wendehals.
Informatik und Computertechnologie sind die Zukunft, sagen Informatik und Computertechnologie und wer sollte besser wissen, daß Informatik und Computertechnologie die Zukunft sind, als Informatik und Computertechnologie.
Bald wird alle Musik von Informatik und Computertechnologie autonom erzeugt.
Informatik und Computertechnologie freuen sich gemeinsam mit allen BewundererInnen von Gottlieb Wendehals auf diese Zukunft.
J.Djuren, Hannover 2006/08