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Der Tanz um das Genom
Der Tanz um das Genom, ist ein Tanz um ein goldenes Kalb, also um einen religiösen Fetisch. Das Problem ist dabei nicht, daß mit dem Genom Gott durch die Genetik und den Darwinismus ersetzt wird, sondern das die Genetik und der Darwinismus im Sinnbild des Genoms selbst zu einer Art religiöser Wahnvorstellung geworden sind. Der Glaube ans Genom ist wie jeder religiöse Glaube, sei es nun der christliche Glaube, Gott Jesus, heiliger Geist, der Islam oder Andere, eine ideologische Schimäre, die primär dazu dient die Interessen weniger Mächtiger ideologisch abzusichern. Problematisch wird es, wenn solche religiösen Wahnvorstellungen dazu benutzt werden, Wirklichkeit entsprechend dem Wahn zu überformen, und Menschen gezwungen werden, sich diesen Wahnvorstellungen unterzuordnen. Dies gilt auch für die Genetik als Religion des Genoms.
Und die Inquisition im Namen des Genoms heißt z.B. Europäisches Patentamt, ein Behörde, die im Namen des Genoms Allgemeingut, die biologische Diversität, zu Gunsten von Konzernen enteignet und privatisiert. Eine Politik im Namen des Genoms die auch mit militärischer Gewalt abgesichert wird.
Die Frage Creationismus versus Darwinismus/Genetik (der Genom-Glaube) ist insofern unsinnig, da ansich beide, Creationismus und Darwinismus/Genetik (der Genom-Glaube), auf der selben religiös verquasten Seite stehen. Darwinismus/Genetik (der Genom-Glaube) ist dabei sogar die direkte Spiegelungen des Christentums. Beides sind Wortreligonen, beide bestehen darauf, daß das Wort die Realität erschafft. Im traditionellen Christentum, war dies das Wort Gottes - Gott sprach es werde Licht, und .. - in der genetischen Wendung dieses Wortglauben, wird das Genom zum allmächtigen Wort, das die Schöpfung bestimmt. Das Genom als Wort und die Genetik als Wortreligion übernehmen die Allmacht des Wortes sogar im doppelten Sinn, so wird nicht nur das Genom zum Wort, das z.B. den Menschen, das Ich, bestimmen soll, genacht, sondern es wird auch die Theorie der Genetik als 1 zu 1 Abildung der Realität geglaubt. Das theoretische Simulacrum der Genetik und der Glaube an das Genom tritt für den Genetiker und die Genetikerin an die Stelle der Realität.
Das Problem liegt darin das die Genetik gar nicht mehr kritische wissenschaftliche Theorie ist und statt dessen eben Genom-Glaube.
Die Genetik stellt in der Regel nicht klar, das die Theorie des Genoms eben das ist, eine Theorie, ein theoretisches Hilfskonstrukt, das mit Einschränkungen dazu hilfreich sein kann, bestimmte Bereiche einer vorab eng eingeschränkt definierten Partialwirklichkeit besser zu verstehen. Genetik als kritische Wissenschaft im Sinne der Aufklärung müßte aber aus ureigenstem Interesse darum bemüht sein, darauf hinzuweisen, daß das Genom ein wissenschaftliches Hilfskonstrukt ist, dem in der Realität nichts eins zu eins entspricht, und, daß das Genom vielmehr nur bestimmte, in experimentell technologisch stark eingeschränkten Versuchen gewonnene, Daten halbwegs sinnvoll abbildet. Außerdem müßte eine Genetik, die im Sinne der Aufklärung tätig wäre, ein Interesse haben, darauf hizuweisen, daß selbst in diesem stark eingeschränkten Bedeutungsrahmen innerhalb der Genetik noch ein Streit über die Sinnhaftigkeit unterschiedlicher Definitionen über das, was ein Genom ist, existiert.
Da die Genetik all dies aber nicht tut, also nicht als kritische der Aufklärung verpflichtete Wissenschaft agiert, sondern die Allmachtsphantasien der in ihr agierenden Gentiker und Genetikerinnen reproduziert, kann nur festgestellt werden, daß die Genetik gar keine Naturwissenschaft im Sinne der Moderne und der Aufklärung ist, sondern eben Genom-Glaube, im Dienste religiöser Wahnvorstellung.
Am stärksten ist dieser religiöse Wahn bei den Gläubigen des Sozialdarwinismus ausgeprägt.
Jede Anschauung der Welt, die sich selbst versucht gegen Kritik abzuschotten, die behauptet keine Interessen zu bedienen, sondern Realität abzubilden, und nicht nur eine mögliche Anschauung von der Welt darzustellen, jede Anschauung, die behauptet, die einzig Wahre zu sein, ist Produktion reaktonärster Ideologie, und dient der Produktion religiöser Wahnvorstellungen zur Durchsetzung von Machtinteressen, und dies gilt sowohl für die Genetik und den Genomglauben als auch für den Creationismus. Genomglaube und Creationismus sind reaktionäre Ideologieproduktionen.
In diesem Sinn ist Richard Dawkins auch nicht so sehr als Aufklärer zu sehen, sondern als Vetreter der Konkurrenz zur Gott GmbH des Vatikan.
Es gibt letztendlich keinen objektiven Grund auf dem ich mich aus objektiven allgemein gültigen Gründen für die eine oder andere Anschauung entscheiden kann. Ich kann eine Anschauung nur danach bewerten, welche Interessen sie befördert, und, ob sie meine Handlungsfreiheit vergrößert oder verkleinert. Die Genetik gibt mir in einem sehr kleinen Bereich zusätzliche technische Eingriffsoptionen, dem gegenüber steht aber die Verschärfung sozialdarwinistischer und soziobiologistischer Zwänge durch den Genom-Glauben und die Enteignung natürlicher Ressourcen durch Konzerne auf Grund von Gen-Patenten, so das die Genetik insgesamt gesehen zu einer massiven Einschränkung der Freiheit beiträgt.
Deshalb lehne ich sie ab. Eine Genetik, die sich aufklärerisch selbtskritisch als einer unter vielen möglichen Theorieansätzen darstellen würde, und, die sich in den Dienst allgemeiner Interessen stellen würde, würde einen so starken und grundlegenden Bruch (z.B. einer völligen kritischen Neufassung des Begriffs Gen und der darwinistischen Theorie) mit den Traditionen der derzeitigen Genetik bedeuten, daß ich es nicht für sinnvoll hielte den Namen Genetik dafür beizubehalten, da ein solcher Ansatz auch kaum noch in dieser Form auf den Begriff Gen fokussieren würde, sondern z.B. auf Entwicklung als zentralen Begriff. Sie wäre halt keine Wissenschaft die um das Genom tanzen würde.
Grundsätzlich läßt sich an diesem Punkt auch Wissenschaft von Glauben unterscheiden. Eine Wissenschaft kann nur als kritische Wissenschaft existieren, als Theorie und Praxis, die sich zu jedem Zeitpunkt ihrer Vorläufigkeit und Fehlerhaftigkeit bewußt ist. Wissenschaft muß immer auch ihre eigenen basalen Setzungen zur Disposition stellen, ansonsten hört sie auf Wissenschaft zu sein und wird zum religiösen Wahn. Genau dies ist aber die fatale Entwicklung der Genetik, die Genomgläubigen stellen alle, die die Genetik, das Genparadigma, grundlegend in Frage stellen, als nicht zurechnungsfähig dar. In dieser Unfähigkeit mit Kritik umzugehen zeigt sich die antiwissenschaftliche Struktur der Genetik.
Das der Creationismus reaktionärste Ideologie ist, da vom epistemologischen Grundansatz (Gottesglaube) autoritär und totalitär, die keinerlei positive Effekte zeitigt, muß hier hoffentlich nicht weiter erläutert werden.
Der Zusammenhang von Genom-Glaube und Sozialdarwinismus weist sowohl in die Vergangeheit wie in die Brave-New-Fittness-World der Neuzeit, in diesem Sinn zum Abschluß noch viel 'Spaß' mit dem Genom e.V. (siehe Anfang dieser Seite).
Dju
Gene, mähne, muh,
und raus bist Du.
Diese Seite wurde ursprünglich als satirische Hinweisseite auf die Netzpräsens der Gruppe 'HalluziNoGene' konzipiert. Inzwischen dient sie als Hinweisseite auf die Netzpräsens des Arbeitskreises 'Alternative Naturwissenschaften Naturwissenschaftliche Alternativen'.
Zu diesem Thema und zu vielem mehr findet Ihr viele interessante Texte auf der Netzseite:
http://www.ak-anna.org
Außerdem gibt es noch interessante Ausführungen zum Zusammenhang von Genom-Glaube und klassischer Religion auf der Netzseite des AK Religionskritik - http://www.3tes-jahrtausend.org/religionskritik/index.html -.
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