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- Externe Textressourcen -

Texte Pazifismus & Gewaltfreiheit - Kritik der Gewaltverhältnisse

Im folgenden findet Ihr Texte, die aus unserer Sicht zur Kritik der Gewaltverhältnisse etwas sinnvolles beitragen. Dies sind externe Links und wir stimmen mit den Positionen der Texte nicht unbedingt überein, finden aber in allen Texten wichtige Fragen und Kritiken wieder. Militärische Gewalt und Krieg sind nicht ohne eine Analyse sowohl staatlicher als auch gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse und der in unseren Alltag eingelassen Gewaltverhältnisse zu begreifen. Und diese Gewaltverhältnisse müssen alle zusammen angegangen werden. Deshalb findet Ihr hier z.B. auch sowohl Texte zum Themenbereich Männlichkeit / Geschlecht / Gewalt, als auch zur Aufrüstung in den Innenverhältnissen der Gesellschaft (Totalitärer Staat / Polizeigewalt / ..), u.a..



Männlichkeit / Militarismus / Geschlecht / Gewalt / Pazifismus

Trotz aller Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen ist die direkte Gewaltausübung immer noch überwiegend männliche Gewalt. Vergleichbar dem Rassismus sind die Geschlechterverhältnisse Teile der Herrschaftsverhältnisse, ihre Kritik und Auflösung ist eine Vorraussetzung für eine gewaltfreie Zukunft.

Fragmente zum Verständnis des Geschlechts des Krieges
Eva Kreisky - Vortrag Wien, 09.12.2003
- http://evakreisky.at/onlinetexte/geschlecht_des_krieges.pdf -
"Auch wenn man nicht den im Alltagsdenken mit Vorliebe "wesenhaft" aufgefüllten Bildern vom kriegerischen Mann und der friedfertigen Frau folgt, bedeutet Thematisierung von Krieg und Geschlecht zunächst einmal dennoch, den engen Konnex von Krieg und Männlichkeit auszuleuchten.
Dies kann aber nicht heißen, die "männliche Nähe zum Militärischen" mit einer "biologisch" hergeleiteten größeren Aggressivität von Männern zu erklären (Seifert 1996: 79). Eine Fokussierung auf Männer und Männlichkeit scheint aber trotzdem unverzichtbar, stehen doch männliche Akteure empirisch häufiger und offenkundiger im Zentrum jedweden aktiven Kriegsgeschehens."


Krieg und Geschlecht
Eva Kreisky
- http://homepage.univie.ac.at/marion.loeffler/archiv/SS02/VO_06.pdf -
""Bandenkrieg" ist eine Metapher, die für aktuelle Veränderungen von Kriegen steht. "Bandenkriege" sind das (diffuse) Gegenbild zu "Staatenkriegen". Sie sind zugleich aber Phänotyp / Erscheinungsbild einer sich neoliberal globalisierenden Welt."

Ver- und Neuformungen des politischen und kulturellen Systems. Zur maskulinen Ethik des Neoliberalismus.
Eva Kreisky - in: Kurswechsel, Zeitschrift für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen, Heft4/2001
- http://evakreisky.at/onlinetexte/neoliberalismus_kreisky.pdf -
"Neoliberalismus ist nicht nur eine besondere Sicht der Ökonomie, eine Doktrin radikalisierter kapitalistischer Marktökonomie. Er (ver-)formt zudem das politische und kulturelle System, indem er Asozialität organisiert (Gerlach 2000, 1065) und antipolitische Versionen von Politik vorantreibt. Insofern tangiert er auch die Strukturierung von Geschlechterverhältnissen wie der Geschlechterordnung."

Military Privatization and the Remasculinization of the State: Making the Link Between the Outsourcing of Military Security and Gendered State Transformations
Saskia Stachowitsch
- http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/0047117812470574 -
"This article examines the gendered implications of military privatization and argues that the outsourcing of military functions to the private sector excludes women from newly developing private military labour markets, impedes gender equality policies and reconstructs masculinist gender ideologies. This process constitutes a remasculinization of the state, in the course of which the nexus between state-sanctioned violence and masculinity is being reaffirmed."



Innere Sicherheit / Überwachungstechnologisch militärischer Komplex

Die Bereiche der inneren und äußeren Repression verbinden sich zuhnehmend. Kriege werden als Wiederherstellung von staatlicher Ordnung legitimiert und das Militär erhält (Welt)Polizei-Funktion, während die Polizeien militärisch aufgerüstet werden und die Bevölkerung als zu überwachender zumindest potentieller Feind konzipiert wird.

Politik mit der inneren (Un)Sicherheit
Prokla 152 (3/08)
- http://www.prokla.de/wp/wp-content/uploads/2008/Prokla152.pdf -
Die Gewalt nach Außen ist von der Gewaltausübung im Inneren der Gesellschaften nicht zu trennen. Ein kritischer Blick auf diese inneren Verhältnisse in diversen Texten der Zeitschrift Prokla, zur Ausweitung des Gefängnissystems, repressiver Tolleranz u.a..



Neoliberalismus / Militarismus

Vom Bürgerkrieg zum Bandenkrieg - Der Wandel des Krieges in Kolumbien.
Barbara Sturn
- http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Kolumbien/sturn.html -
"In den letzten Jahrzehnten ist ein weltweiter Wandel im Wesen des Krieges bemerkbar. Dieser Wandel folgt globalen Trends und weltpolitischen Tendenzen wie Neoliberalisierung, Globalisierung, Privatisierung, Kommerzialisierung."



Diskurs / Gewalt / Alltag / Militarismus / Pazifismus

Staatliche Gewalt bedarf der Legitimation nach Innen, die verstärkte Militarisierung der Aussenpolitik wird durch die Banalisierung der Gewalt und der Veralltäglichung ihrer Mittel im gesellschaftlichen Diskurs begleitet, bis hin zur Okkupation des Begriffs des Zivilen.

Cities Under Siege. The New Military Urbanism
Stephen Graham
- https://libcom.org/files/Graham, Stephen - Cities Under Siege. The New Military Urbanism_0.pdf -
"The crossover between the military and the civilian applications of advanced technology - between the surveillance and control of everyday life in Western cities and the prosecution of aggressive colonial and resource wars - is at the heart of a much broader set of trends that characterize the new military urbanism. Of course, the effects observed in the urban Western setting differ wildly from those seen in the war-zone. But, crucially, whatever the environment, these hitech acts of violence are predicated on a set of shared ideas."
Nicht nur eine intelligente und tiefgreifende Analyse, sondern auch ein Ausblick auf Widerstandsmöglichkeiten "COUNTERGEOGRAPHIES".

Das Zeremoniell der Bundeswehr: Banalisierung von Staatsgewalt durch Militärrituale
Markus Euskirchen
- http://www.euse.de/milrit/banal-ritual.pdf -
"Die "eigentliche" Bedeutung von Militärritualen wie z.B. Gelöbnis (aber auch Zapfenstreich, Staatsempfänge, Paraden etc.) liegt auf deren Rolle bei der staatlichen Selbstdarstellung und deren gesellschaftlicher Wahrnehmung. Sie stellen eine Art der öffentlichen Zeremonie dar, mit der sich Staat über die Codierung seiner Funktionalität als bürokratischer Anstalt bildlich-sinnlich darstellt und dabei seine Gewaltmittel und deren Einsatz banalisiert, gewöhnlich macht.
[...]
In der Herstellung von Kriegsbereitschaft durch Banalisierung liegt neben der Vorbereitung und Führung von Kriegen die zentrale Funktion von Militär."


"Tapfer zu verteidigen!" - Das öffentliche Rekrutengelöbnis der neuen Bundeswehr. eine Militärkritik
Henrik Lebuhn / Markus Euskirchen
- http://www.euse.de/wp/wp-content/uploads/2009/01/tapfer-zu-verteidigen.pdf -
"Wenn man die Argumentation dieses Buchs auf eine zentrale These verdichtet, so lautet diese, dass das öffentliche Rekrutengelöbnis der Bundeswehr ein Ritual ist, welches auf der innermilitärischen und auf der gesellschaftlichen Ebene der Produktion und der Reproduktion von Herrschaftsverhältnissen dient."

Militärrituale. Die Ästhetik der Staatsgewalt Kritik und Analyse eines Herrschaftsinstruments in seinem historisch-systematischen Kontext
Markus Euskirchen (Diss)
- http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000001292 -
Dissertation mit umfangreichen Analysen.

Gesellschaftliche Militarisierung. Die Bundeswehr und ihr Einsatz im eigenen Hinterland
Markus Euskirchen, Martin Singe - in: Prokla 162 (1/11)
- http://www.prokla.de/wp/wp-content/uploads/2011/euskirchen-singe.pdf -
Die Bundeswehr ist sowohl propagandistisch, als auch logistisch mit zunehmender Intensität im Innland aktiv, als Kooperationspartner der ARGE, in Schulen, wie auch in der Unterstützung der Polizei gegen politischen Widerstand bei Großereignissen.

Das Elend des Zivilen
Thomas Mickan
- http://www.forum-pazifismus.de/Download-Archiv/Einzelseiten/FP30_31_32-01-03-MICKAN-Elend.pdf -
"Über die Verkehrung der zivilen Kritikzur militärischen Legitimation."

Playing for fun, training for war: Can popular claims about recreational video gaming and military simulations be reconciled?
Professor Robert Sparrow / u.a.
- http://profiles.arts.monash.edu.au/robert-sparrow/files/2017/05/PlayingForFunTrainingForWar_ForWeb.pdf -
Computerspiele werden auf der einen Seite als harmlos, da nicht wirklich die SpielerInnen beeinflussend, von der Industrie beworben und gleichzeit gegenüber dem Militär als sinnvolles Training vermarktet. Eine von diesen beiden Aussagen kann nicht stimmen.




Texte Umfeldanalysen

Da die Gewaltverhältnisse nicht zu trennen sind von der Struktur in der wir leben, muss die Forderung gewaltfreier Aktionsgruppen auf nicht weniger gerichtet sein, als eine grundlegende Umwandlung der Gesellschaft und des Subjekts in allen Bereichen - eine Weltrevolution, die statt Gewalt und Gegeneinander, ein Miteinander basierend auf gegenseitiger Hilfe und freier Vereinbarung ermöglicht.

Dies setzt die Analyse der bestehenden Herrschaftverhältnisse voraus und das Nachdenken über Möglichkeiten ihrer Auflösung. Im Folgenden dazu einige Links zu externen Texte, Die Auswahl ist nicht vollständig und zum Teil zufällig. Texte, die uns interessant erschienen und auf die wir bei unseren Recherchen gestoßen sind.

Die Texte geben nicht unbedingt unsere Meinung wieder, sie liefern aber wichtige Denkansätze.

Nation, Ethnie, Kultur - Mythen der Rechten
Jost Müller
- https://www.nadir.org/nadir/archiv/Diverses/pdfs/jost_mythenderrechten.pdf -
"Hieraus entsteht die paradoxe Situation, daß gerade aufgrund der Internationalisierung des Kapitalverhältnisses linke Politik zunehmend auf den nationalstaatlichen Rahmen verwiesen ist. Sie birgt die Gefahr, daß sich die Linke selbst nationalisiert und als sozialpatriotischer Flügel nationaler und supranationaler Hegemonialbestrebungen agiert. Dies gilt insbesondere, wenn sie sich auf außen- und staatspolitische Zielsetzungen beschränken und fixieren läßt und so ihre kulturrevolutionären Möglichkeiten, ihre Kritik der bestehenden öffentlichen wie privaten Institutionen selbst erstickt."

"Was ein rechter Mann ist ..." - Männlichkeiten im Rechtsextremismus
Robert Claus / Esther Lehnert / Yves Müller - Hg.
- https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Publ-Texte/Texte_68.pdf -
"Geschlecht, Sexualität und Familie stellen zentrale Kategorien für volksgemeinschaftliche Politik und deren öffentliche Inszenierung dar. Mehr noch: Geschlechter- und Familienbilder sind konstitutive Elemente rechtsextremer Phänomene, [...] Wir wollen mit diesem Sammelband dem Ansatz des geschlechtersensiblen Blickes auf Rechtsextremismus folgen, diesen ausbauen und erweitern. Die Kategorie Männlichkeit betrachten wir als konstitutiv für rechtsextreme Phänomene, ihr ideologisches Gerüst, ihr Handeln, ihre Agitation und Mobilisierung."

Schwarzbuch Kapitalismus - Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft
Robert Kurz
- http://www.exit-online.org/pdf/schwarzbuch.pdf -
Robert Kurz ist einer der radikalsten aktuellen Kritiker des Kapitalismus und seiner Auswirkungen auf unser Denken, Fühlen und Leben. Selbst wenn vieles in zugespitzter Polemik vereinfacht wird und Schlussfolgerung teils fragwürdig scheinen, legt der Text doch als einer der wenigen die radikale Gewalt, mit der der Kapitalismus das Subjekt erfasst/umfasst, radikal offen.

Und wir bewegen uns doch - Soziale Bewegungen in Österreich
Robert Foltin
- http://www.grundrisse.net/PDF/Foltin_und wir bewegen uns doch.pdf -
Begungsgeschichte in Östereich aus der Sicht eines sich selbst dem links-autonomen Spepektrum zuordnenden Autors. Trotz allen Scheiterns zeigt sich, dass politische Kämpfe Erfolge zeitigen.

95 Thesen - Nicht nur für Kirchentüren - 500 Jahre nach Martin Luther -
Gruppe Gewaltfreier AnarchistInnen Hannover
- http://www.martin-luther.net/texte/95_thesen_martin_luther_alternativ.pdf -
Thesen zum Verhältnis von Leben, Glauben und Welt und zum Zusammenleben von religiösen und nicht religiösen Menschen.

Battleground: the media
Robin Andersen / Jonathan Gray - Hg.
- https://newmediagr.files.wordpress.com/2009/10/17171370-battleground-themedia.pdf -
"[...] in these two volumes, we have assembled some of media studies' smartest critics, experts, and researchers to discuss the more pressing concerns and "battlegrounds" in contemporary media. Some entries focus on age-old topics that precede our modern era and others chart more recent trends. However, rather than become distracted by the superficial details and names of 2007, these entries focus on underlying issues and concepts."







Vaterlandsverrat statt Friedhofsruhe!

Eine Initiative der Graswurzelrevolution - Gruppe gewaltfreier AnarchistInnen Hannover



























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